Polizeieinsatz anlässlich des Gastauftritts der Rolling Stones in der Berliner Waldbühne



Am 11.09.1965 starteten die Rolling Stones ihre erste Tournee durch Deutschland und Österreich und am 15.09.1965, um 16:02 Uhr, landete eine Maschine der „Air-France“ mit den Bandmitgliedern Mike Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Charlie Watts und Bill Wyman auf dem Flughafen Tegel.

Hier setzte bereits der erste frenetische Jubel von ca. 750 Fans ein. Nach einer Pressekonferenz im Hotel wurde sie um 19:30 Uhr von der Polizei in Richtung Waldbühne eskortiert. Die Rolling Stones sollten am Schluss von vier weiteren Bands, die ab 20:00 Uhr begannen, ab ca. 21:30 Uhr mit ihrem Konzert beginnen. Geplant war ein Ende der Veranstaltung und Rückfahrt zum Hotel um 22:15 Uhr.

Die Waldbühne war mit ca. 21.000 jugendlichen / heranwachenden Fans extrem voll. Vor der Waldbühne warteten 1.000 weitere Fans, die aber keinen Einlass mehr bekamen. Entsprechend groß war deren Unmut.

Die Polizeiführung rechnete mit möglichen Tumulten seitens alkoholisierter Fangruppen und hatte neben Zügen mehrerer Einsatzkommandos auch Hundeführer und sogar Wasserwerfer in Bereitschaft. Bis zum Auftritt der Rolling Stones konnte die Bühne durch Ordner freigehalten werden.

Bei ihrem Auftreten wurden die Ordner aber dann von einer Vielzahl jugendlicher Fans überlaufen, die Bühne gestürmt und die Band bei ihren Darbietungen unterbrochen.

Nach der polizeilichen Räumung konnten die Rolling Stones weiter bis 22:00 Uhr ihr eher kurzes Konzert abhalten und verließen um 22:15 Uhr die Waldbühne.

Ein großer Teil der Fans blieb jedoch dort und beging alkoholisiert diverse Sachbeschädigungen, sodass die Masse des Mobiliars zertrümmert wurde und die Waldbühne über Jahre unbenutzbar war.

Polizeikräfte wurden in und außerhalb der Waldbühne mit Steinen und Flaschen beworfen, wobei 12 Beamte verletzt wurden und 4 ins Krankenhaus mussten. 85 Personen wurden festgenommen.

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Aus dem Archiv der Polizeihistorischen Sammlung Berlin

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